Giraffen sind Paarhufer und Wiederkäuer, genauso wie zum Beispiel Leierhirsche, Bantengs, Gnus und Wasserböcke. Es gibt verschiedene Varianten von Giraffen. Die Biologen sind sich noch nicht einig, ob es um verschiedene Arten von Giraffen geht oder ob es nur um lokale Varianten von ein und derselben Art – also um Unterarten – geht. In Burgers´ Zoo lebt die Rothschildgiraffe. Dies ist eine relativ seltene Form, die in der Natur nur in Kenia und Uganda vorkommt.
Der Körperbau von Giraffen ist vollkommen darauf angepasst, Blätter in Baumkronen erreichen zu können. Die Männchen reichen 5,5 Meter bis 6 Meter hoch. Sie fressen meistens mit ganz ausgestrecktem Hals. Die Weibchen sind etwas kleiner. In der Natur fressen sie meistens mit etwas schräg gehaltenem Hals, etwas niedriger an den Bäumen. So vermeiden die Geschlechter Nahrungskonkurrenz.
Giraffenweibchen sind während ihres Erwachsenenlebens öfter trächtig als nicht trächtig: eine Tragzeit dauet ungefähr 14 Monate. Und ca. drei Monate nach der Geburt ist ein Weibchen schon wieder neu tragend! Giraffen gebären im Stehen. Das Junge kommt also mit einem Sturz auf den Boden zur Welt, nach einem Fall von ca. 1,5 Metern! Glücklicherweise dreht es sich dabei instinktiv, so dass es nicht auf dem Kopf landet, sondern den Sturz mit der Schulter abfängt!
Es findet ein ewiges Anpassungsrennen zwischen Giraffen und ihrer bevorzugten Futterpflanze statt: Akazien. Um sich gegen Fraß zu schützen, haben Akazien lange Dornen. Der zähe Giraffenspeichel sorgt dafür, dass die Giraffe dadurch trotzdem wenig behindert wird. Akazien warnen sich bei Fraß gegenseitig durch Stoffe in der Luft, so dass die Bäume in der Nähe rechtzeitig Bitterstoffe produzieren können, die die Giraffe nicht lecker findet. Um dies zu umgehen, bewegen sich Giraffen beim Fressen gegen die Windrichtung von Baum zu Baum. Jeder Zug des Einen hat also wieder eine Anpassung des Anderen zur Folge!
In Afrika leben heute noch ca. 80.000 Giraffen in der Wildnis. In sieben afrikanischen Ländern sind Giraffen inzwischen ausgestorben. Die Rothschildgiraffe hat ein kleines Verbreitungsgebiet und ist sehr selten, sie steht als „vom Aussterben gefährdet“ auf der Roten Liste. Durch Anstrengungen der Naturschützer hat ihre Zahl in der Wildnis aber glücklicherweise wieder etwas zugenommen, es gibt jetzt ungefähr 1.100 Tiere. In europäischen Tiergärten leben ca. 350 Rothschildgiraffen. Das Zuchtprogramm für die Rothschildgiraffe gibt uns die Chance eine wichtige Reservepopulation sicher zu verwalten.
In Burgers’ Safari lebt ein relativ große Gruppe von Rothschildgiraffen. Sie teilen sich die Safari-Fläche mit anderen Huftieren, wie Breitmaulnashörnern, Wasserböcken und Grant-Zebras.
Luzerneheu ist die Hauptnahrung der Giraffen in Burgers´ Zoo, da es mehr Eiweiße und Blattbestandteile hat als normales Heu und damit eher dem Laub gleicht, das sie in der Natur fressen. Die Giraffen bekommen dieses spezielle Heu in hoch aufgehängten Netzen bereitgestellt. Das entspricht ihrer natürlichen Art zu fressen und außerdem können dann die anderen Huftiere nicht an das spezielle Heu kommen.
Die Nächte verbringen die Giraffen in den Ställen, ausgenommen sehr warme Sommernächte. Wenn der Boden der Safari-Fläche im Winter gefroren ist, bleiben die Giraffen auch tagsüber in den Ställen. Mit ihren extrem langen Beinen haben sie nämlich auf glattem Untergrund Probleme. Es würde die Gefahr bestehen, dass sie ausrutschen und sich ein Bein brechen. Die Besucher können dann vom Bush aus einen Blick in die Ställe der Giraffen werfen.