Über eine Brücke startet die Reise durch den Mangrovenwald im Ökodisplay Burgers' Mangrove. Nur wenige Pflanzen können in diesem extrem salzigen Klima überleben, in dem bei Ebbe und Flut unterschiedliche Lebensbedingungen herrschen. Wenn das Wasser sich zurückzieht, erwacht die Schlammfläche zum Leben: Überall schießen Winkerkrabben aus ihren schützenden Löchern, um auf Nahrungssuche zu gehen oder Weibchen und Rivalen mit ihren imposanten Scheren zu beeindrucken.
Die Begegnung mit den karibischen Seekühen, den Karibik-Manatis, ist in Burgers‘ Mangrove buchstäblich ein Treffen auf Augenhöhe. Besucher können die beeindruckenden Säugetiere durch eine zwölf Meter lange, 1,8 Meter hohe Panoramascheibe beobachten, an der sie mit etwas Glück direkt vorbeischwimmen. In einem anderen Bereich des Ökodisplays, der einem tropischen Trockenwald nachempfunden ist, sind farbenprächtige Schmetterlinge und unterschiedliche Vogelarten zu entdecken. Hier befindet sich auch ein „Puppenschrank“, in dem frisch geschlüpfte Schmetterlinge ihre Flügel trocknen, bevor die Tierpfleger sie in der Halle freilassen.
Die Mangrove im Burgers’ Zoo – die größte überdachte Mangrove der Welt – ist den Mangrovenwäldern des zentralamerikanischen Landes Belize nachempfunden. Mangroven werden gerne als Kinderstube des Ozeans bezeichnet, weil hier Fische laichen bzw. Jungfische aufwachsen, die später als ausgewachsene Tiere in den Ozean ziehen. Insbesondere die Stelzwurzeln der Mangrovenbäume bieten Jungfischen Schutz vor Gefahren. Auch für viele Vogelarten stellen Mangroven sichere Brutgebiete dar, in denen sie ihre Jungen aufziehen können. Und zu guter Letzt sind Mangroven auch für verschiedene Reptilien, Krebse und Garnelen ein idealer Lebensraum. Bei Ebbe zieht sich das Salzwasser des Meeres zurück, um bei Flut im Überfluss in die Mangrove zurückzuströmen. Das Süßwasser eines Flusses mündet in der Mangrove ins Meer und durch die Vermischung von Salz- und Süßwasser entsteht Brackwasser.
Leider verschwinden weltweit immer mehr Mangrovenflächen. Wir setzen uns dafür ein, diesen verletzlichen Lebensraum zu schützen und verfolgen mit Burgers’ Mangrove das Ziel, bei unseren Besuchern ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Bereits seit über 30 Jahren betreuen wir ein Naturschutzgebiet in Belize, das mit einer Größe von 400 Quadratkilometern etwa siebenmal so groß ist wie der niederländische Nationalpark De Hoge Veluwe. Das zentralamerikanische Naturschutzgebiet umfasst neben Mangrovenwald auch immergrünen tropischen Regenwald, tropischen Trockenwald und ein Korallenriff in Küstennähe. Ranger gehen ständig Patrouille und bekämpfen illegalen Holzschlag und Fischfang. Baumarten, die früher häufig illegal gefällt wurden, werden in Baumschulen aufgezogen, bevor sie als größere Sämlinge im Wald wieder ausgepflanzt werden. Mithilfe von Nachtkameras stellen die Ranger fest, in welchen Bereichen scheue Tiere wie der Jaguar oder der Weißbartpekari vorkommen.
BelizeIn Burgers’ Mangrove leben Karibik-Manatis, die hier sogar bereits ein Junges bekommen haben. Das große Becken, das diesen Säugetieren zur Verfügung steht, beherbergt zudem verschiedene Buntbarscharten und einige Raubfische, wie den Gemeinen Knochenhecht, die diese Population im Gleichgewicht halten. Auf der Schlammfläche, die bei Ebbe größtenteils trockenfällt, leben Dutzende Winkerkrabben, und im angrenzenden Wasser sind Pfeilschwanzkrebse zu entdecken. Die größte Indoor-Mangrove der Welt ist außerdem der Lebensraum verschiedener Vogelarten, wie Jakarinafinken, Rotkardinälen, Zuckervögeln und besonderen Taubenarten. Basilisken vertreten in diesem Ökodisplay die Reptilien und Dutzende farbenfrohe Schmetterlingsarten, die sich vornehmlich in dem Bereich des tropischen Trockenwaldes aufhalten, bieten einen faszinierenden Anblick.
Mangrovenwälder sind für Pflanzen extreme Lebensräume: Sie wachsen an tropischen Küsten, wo eine starke Sonneneinstrahlung ihre Blätter zu verbrennen droht und wo ihre Wurzeln bei jeder Flut von Salzwasser umspült werden. Von den rund 380.000 Pflanzenarten der Welt findet man in Mangrovengebieten gerade einmal 110! Auffällig sind die Stelzwurzeln der weltweit am häufigsten in Mangroven vorkommenden Baumart, der Roten Mangrove. Sie verhelfen dem Baum zu einem festen Stand im Schlamm und heben ihn gleichzeitig ein Stück aus dem regelmäßig wiederkehrenden Salzbad empor. Typisch für Mangrovenpflanzen sind auch die ledrigen harten Blätter, die die Pflanze vor der Sonne schützen.
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