Platz im Tierreich

Erdferkel sind Säugetiere, die seit vielen Millionen Jahren ihrer eigenen Entwicklungslinie folgen. Sie zeigen einige einzigartige Merkmale, wie etwa die besondere Struktur ihrer Backenzähne. Deshalb haben Biologen sie in eine eigene Ordnung eingeteilt: die “Röhrenzähner”. Viele Menschen denken, dass Erdferkel verwandt sind mit Tapiren oder Ameisenbären, aber dies ist nicht der Fall. Erdferkel sind die einzige lebende Tierart dieser Ordnung und haben keine nahe Familie.

Eigenschaften der Erdferkel

Besonderes Verhalten

Besonderes Verhalten

Erdferkel haben starke Vorderbeine mit kräftigen Krallen. Damit können sie auch in harter, trockener Erde überraschend schnell graben. In ihrem Territorium graben sie eine Reihe von unterirdischen Höhlen, worin sie tagsüber Schutz suchen. Andere Tiere, zum Beispiel Warzenschweine, nutzen verlassene Erdferkelhöhlen als Versteck.

Wussten Sie das schon über Erdferkel?

  • Das einzige vegetarische Futter, welches Erdferkel in Afrika zu sich nehmen sind Erdkürbisse, im Englischem “ardvark-cucumber“ genannt (Cucumis humifructus). Wahrscheinlich fressen sie diese Früchte wegen der Flüssigkeit, die sie beinhalten und somit gegen den Durst. Erdferkel sind wichtige Samenverbreiter dieser Pflanzen.
  • Am frühen Abend bricht ein Erdferkel in einen Termitenhügel nahezu immer von der Westseite her ein. Die Termiten sitzen auf dieser Seite, wo die warme Abendsonne am längsten scheint, dichter an der Oberfläche. Sie sind so am besten für die Erdferkel zu erreichen.
Über die Fortpflanzung

Über die Fortpflanzung

Die Tragzeit von Erdferkeln ist ziemlich lang und dennoch ist ein neugeborenes Erdferkel relativ klein und hilflos. Das Junge bleibt die ersten Wochen allein im unterirdischen Bau, während die Mutter nach Nahrung sucht. Es wächst jedoch schnell und wird bereits nach vier Monaten entwöhnt.

Eins mit der Natur

Eins mit der Natur

Erdferkel sind darauf spezialisiert, Ameisen und Termiten zu fressen. Mit Hilfe ihres ausgezeichneten Geruchssinnes sind diese Tier nachts in der Lage Ameisennester und Termitenhügel aufzuspüren. Erdferkel haben eine sehr lange Zunge, die sie etwa 30 cm weit herausstrecken können. Damit lecken sie schnell Insekten auf. Erdferkel können sowohl im Regenwald als auch in Savannen in Afrika vor. In beiden Habitaten sind Ameisen und Termiten in großen Zahlen vorhanden!

Bedrohung und Schutz

Bedrohung und Schutz

Das Verbreitungsgebiet von Erdferkeln ist groß und sie haben kaum natürliche Feinde. Auch der Mensch bejagt diese Art nicht intensiv. Darum sind Erdferkel glücklicherweise nicht vom Aussterben bedroht. Über das Verhalten in der Wildnis ist nicht viel bekannt, da bisher nur wenige Feldstudien durchgeführt wurden. Es ist nämlich, obwohl Erdferkel nicht selten sind, sehr schwer ein Erdferkel in freier Wildbahn zu sehen.

Die Erdferkel im Bush

Burgers’ Zoo managet das Europäische Zuchtprogramm für diese besondere Tierart. In den Niederlanden ist der Burgers’ Zoo der einzige Tierpark, in dem man Erdferkel betrachten kann. Sie bewohnen im Burger’ Bush ein Gehege, welches in zwei Teile unterteilt werden kann, wenn z.B. ein Weibchen ein Jungtier wirft und Ruhe möchte.

Die meisten Besucher treffen diese Tiere schlafend an, da Erdferkel vor allem nachtaktiv sind. Für ihr Futter, welches die Pfleger zweimal am Tag anbieten, stehen sie aber gern auf! Natürlich kann Burgers’ Zoo nicht jeden Tag zehntausende von Termiten anbieten. In Zoos bekommen Erdferkel daher eine Ersatznahrung, welche in ihren Nährstoffen mit dem natürlichen Futter übereinstimmt. Im Burgers’ Zoo bekommen sie einen Brei aus Hackfleisch, Mehlwürmern, eingeweichtem Hundefutter und etwas Obst.

Obwohl Erdferkel in der Natur hauptsächlich alleine wohnen, zeigen sie sich im Burgers’ Bush sehr sozial. Sie wählen fast immer denselben Schlafplatz und liegen dann nah beieinander.

Erdferkel sind freundliche Tiere. Die Tierversorger können ohne Gefahr das Gehege der Erdferkel betreten. Sie lassen sich auch ohne Probleme berühren. Dies kann helfen, wenn etwa ein Neugeborenes an die Zitze der Mutter angelegt werden muss. In einem solchen Fall braucht die Mutter nicht betäubt werden. Vor kurzem wurde den Erdferkeln auch Blutproben für die Genforschung abgenommen mithilfe von Raubwanzen, die den Tieren ein kleines bisschen Blut abzapfen. So ein kleiner tierärztlicher Eingriff ist stressfrei möglich, wenn diese Tiere den Kontakt zu den Pflegern gewohnt sind.

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