Am Ende der langen, ziemlich grauen Winterzeit sehnen sich viele Menschen nach Farbe im Garten. Zum Glück gibt es einige Pflanzen, die ihre Blütenpracht schon zeigen, bevor sie Blätter wachsen lassen. Zwei Pflanzen, die auch ohne Blätter blühen, stellen wir Ihnen hier vor.
Winterblüher
Direkt nach dem Betreten des Parks zieht die hinreißende Pinguin-Gruppe natürlich alle Aufmerksamkeit auf sich. Aber schauen Sie auch mal auf die Bepflanzung des Pinguin-Geheges. Auf der rechten Seite sehen Sie einen etwas knorrig aussehenden Strauch, der uns in der kalten Jahreszeit mit hübschen gelben Blüten überrascht: der Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum). Sein wissenschaftlicher Name bedeutet übersetzt „der nackt blühende Jasmin“. Die gelben Blüten zeigen sich zwischen November und Februar. Wenn es friert, hört der Winter-Jasmin kurz auf zu blühen, aber sobald es etwas wärmer wird, beginnt er weiter zu blühen. Erst ab Ende Februar entwickelt die Pflanze kleine, eiförmige Blätter. Im Winter gibt es in unseren Breitengraden nur wenige geflügelte Insekten, die von der blühenden Pflanze angelockt werden. Der Winter-Jasmin kommt aber auch nicht aus Europa, sondern ursprünglich aus China. Dort wird er wahrscheinlich von Nachtfaltern bestäubt. Wenn Sie unserem neuen Lemuren-Gehege einen Besuch abstatten, entdecken Sie den Winter-Jasmin noch an mehreren Stellen.
Zuverlässige Pflanze
In der amerikanischen Wüste hängt die Blütezeit vieler Pflanzen vor allem von den Regenfällen ab. Und der Regen fällt nicht jedes Jahr zur selben Zeit. Das ist ein echtes Problem für nektartrinkende Zugvögel, die ihren Flug eher von den Sonnenstunden als vom Wetter abhängig machen. Zum Glück gibt es eine Ausnahme: Der auffällige Ocotillo (Fouquieria splendens) blüht im Frühling und im Sommer – und zwar unabhängig davon, ob es überhaupt Regen gab und ob es mehr oder weniger geregnet hat. Und das im Gegensatz zu vielen anderen Wüstenpflanzen, die ihre Blüte ausfallen lassen, wenn in einem Jahr wenig Regen fällt. Der Ocotillo kann Blüten hervorbringen, wenn seine stacheligen Zweige Blätter tragen. In trockeneren Jahren blüht er jedoch auch, wenn die Zweige grau und völlig kahl sind. Aufgrund dieser „Zuverlässigkeit“ sind Ocotillos eine wichtige Futterquelle für Kolibris auf ihrem Vogelzug.
Regen bringt Blätter
Ob der Ocotillo grüne Blätter trägt, ist nicht von der Jahreszeit abhängig, sondern von der Feuchtigkeit. Nach einem Schauer kann er im Sommer innerhalb von 36 Stunden und im Winter innerhalb von 72 Stunden neue Blätter sprießen lassen. Sobald der Strauch auszutrocknen droht, lässt er seine Blätter wieder fallen. Normalerweise wiederholt sich dieser Zyklus zwei- bis dreimal pro Jahr, aber der Ocotillo kann bis zu achtmal pro Jahr seine Blätter verlieren und neu wachsen lassen. Auch in unserem Ökodisplay Desert zeigt sich der Ocotillo manchmal mit und manchmal ohne Blätter, aber im Frühjahr immer mit orangeroten Blüten.