Erneut verschenkt der Burgers’ Zoo eine große Charge selbstgezüchteter Korallen und Fische an ein befreundetes europäisches Publikumsaquarium. Am 15. Juli 2020 treten 39 Steinkorallen, 40 Weichkorallen und 15 Fische die Reise in den Tierpark Berlin an. Das Arnheimer Korallenriff-Aquarium ist wegen seiner Zuchterfolge inzwischen zum europäischen „Hoflieferanten“ für selbstgezüchtete Korallen avanciert. Seit 2010 sind 2575 Steinkorallen und Weichkorallen aus dem Königlichen Burgers’ Zoo verschickt worden.
Am 5. November 2019 traten mehr als 100 selbstgezüchtete Korallenkolonien den Weg von Arnheim nach Düsseldorf und Pula (Kroatien) an. Am 23. Januar 2019 schaffte es der Burgers’ Zoo in die landesweiten Nachrichten: mit einem Transport von gut 300 selbstgezüchteten Korallen, Seeanemonen und Korallenfischen ins London Aquarium und in den Chester Zoo (England). Und am 25. November 2010 reisten 250 Fische und Korallen aus den Niederlanden in vier verschiedene dänische Aquarien. Seit 2010 wurden insgesamt 2575 im Burgers’ Ocean gezüchtete Korallen an europäische Kollegen verschenkt: 1430 Steinkorallen und 1145 Weichkorallen. Korallen sind geschützt und haben in freier Wildbahn einen sehr schweren Stand: vor allem aufgrund des Klimawandels, aber auch durch Verschmutzung und Überfischung.
Der Burgers’ Ocean ist ein acht Millionen Liter Wasser fassendes tropisches Korallenriff-Aquarium. Ein sehr wichtiger Bestandteil dieses Arnheimer Aquariums ist das lebende Korallenriff in einem 750.000-Liter-Becken. Das Korallenriff ist das größte von allen öffentlichen Aquarien in Europa. Weltweit gibt es nur zwei lebende Korallenriffe in Aquarien, die größer sind: eines in Townsville (Australien) und eins in San Francisco (USA).
Korallen lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: Weichkorallen ohne Außenskelett und Steinkorallen, die ein Kalkskelett bilden und damit die Grundlage eines Korallenriffs formen. Im Burgers’ Ocean ist ein Team aus Biologen und Tierpflegern schon seit Jahren sehr erfolgreich bei der Zucht beider Korallengruppen. In den Anfangsjahren des „Oceans“ wurden viele Korallen hinter den Kulissen gezüchtet. Heute beschränkt sich die Arbeit im Hintergrund auf besonders empfindliche Arten. Nach vielen Jahren beharrlicher Arbeit hat das Team im Burgers’ Ocean auch vor den Kulissen ein gut gedeihendes Miniatur-Korallenriff geschaffen. Es wächst so schnell, dass immer wieder Korallen für befreundete Aquarien „geerntet“ werden müssen.
Wenn Korallen aufeinander zuwachsen, treten sie in Konkurrenz zueinander. Sie kämpfen zum Beispiel mit langen gifthaltigen Tentakeln, die speziell zu diesem Zweck gebildet werden. Andere Arten fressen ihre Nachbarn, indem sie ihren sehr einfach strukturierten Darm ausstülpen und um die benachbarte Koralle legen. Es passiert auch, dass Korallen einander überwuchern, sodass die unten befindliche Koralle kein Licht mehr bekommt und an der betreffenden Stelle abstirbt. Wieder andere Korallen bilden einen Giftstoff, den sie ausstoßen, um die Korallen in ihrem Umfeld zu töten. Um im Korallenriff-Aquarium Ordnung zu halten, schneiden Tierpfleger die Korallen bei Tauchgängen regelmäßig zurück, damit sie sich beim Wachsen nicht zu nahekommen. Das Korallenwachstum ist jedoch so erfolgreich, dass der Rückschnitt sehr großzügig erfolgen muss. All diese Korallen werden an andere Publikumsaquarien verschenkt.
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