Am Donnerstag, den 30. Dezember, um 09:18 Uhr wurde eine kleine Seekuh geboren. In ganz Europa gibt es nur neun Tierparks, die Seekühe halten. Insgesamt handelt es sich um 39 Tiere: 24 Männchen, 14 Weibchen und das frisch geborene Arnheimer „See-Kälbchen“.
Jede junge Seekuh ist willkommen
Jede junge Seekuh ist ein gern gesehener Zuwachs im europäischen Populationsmanagement-Programm für Karibikmanatis. Schließlich gibt es in ganz Europa nicht mehr als 39 dieser außergewöhnlichen Säugetiere. Die Männchen sind deutlich in der Mehrheit, es wäre also eine besonders gute Nachricht, wenn sich bei der tierärztlichen Untersuchung herausstellen würde, dass es sich bei dem Neuzugang um ein Weibchen handelt. Mit der Geburt dieses Jungtiers leben jetzt drei Seekühe.
Teure Kostgänger
Seekühe sind nicht nur sehr anspruchsvoll in Bezug auf ihren Lebensraum, sondern auch sehr teuer im täglichen Unterhalt. Zusammen verzehren die beiden erwachsenen Seekühe im Arnheimer Zoo etwa 60 bis 70 Kilo Futter pro Tag. Endivien ist der Hauptbestandteil ihres Speiseplans: Davon fressen die Säugetiere beide täglich etwa 18 bis 22 Kilo. Außerdem bekommen sie jeden Tag Pak Choi, Staudensellerie, Chinakohl und Luzerne-Pellets. Des Weiteren füttern die Tierpfleger sie im Wechsel mit Spinat, Brokkoli, Chicorée, Kopfsalat, Mangold und Grünkohl. Das erwachsene Männchen wurde im Zoo Parc de Beauval (Frankreich) geboren und ist fast 20 Jahre alt, das erwachsene Weibchen stammt ursprünglich aus dem Zoo Odense (Dänemark) und ist fast 8,5 Jahre alt.
Tödliche Schiffsschrauben und Fischernetze
Karibische Seekühe sind Säugetiere, die zum Atmen regelmäßig an die Wasseroberfläche schwimmen müssen. In freier Wildbahn kommt es dabei leider immer wieder zu tödlichen Kollisionen mit Motorbooten: Die Seekühe schwimmen nichtsahnend an die Oberfläche, um Luft zu holen, und werden dabei von der Schiffsschraube getroffen. Auch wenn eine Seekuh sich in einem Fischernetz verstrickt, erleidet sie einen qualvollen Tod, weil sie erstickt. Zum Glück werden Seekühe inzwischen an vielen Orten geschützt. Die Tiere werden auf der Roten Liste der IUCN als „gefährdet“ geführt.