Die Stiftung Future For Nature (FFN), mit Sitz im Burgers’ Zoo, gibt der Bedeutung der Naturschutzarbeit ein Podium, indem sie junge Naturschützer in aller Welt unterstützt. Jedes Jahr verleiht FFN die Future For Nature Awards im Safari Meeting Centre: eine Veranstaltung, bei der drei Gewinner jeweils 50.000 Euro erhalten, um ihr Naturschutzprojekt weiterzuentwickeln. Future For Nature und die Preisverleihung bieten den Gewinnern eine Plattform, um ihre einzigartigen Naturschutzgeschichten zu teilen.
Am Freitag, den 19. April, war es wieder soweit. In einem gut gefüllten Saal haben wir in Anwesenheit zahlreicher Naturfreunde die beeindruckenden Leistungen der FFN-Preisträger Hana Weaver, Rinzin Lama und Callie Veelenturf gefeiert. Mit ihren bemerkenswerten Präsentationen nahmen sie uns mit nach Puerto Rico, Nepal und Panama und zeigten, wie jeder Einzelne einen positiven Einfluss auf die Natur nehmen kann. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die inspirierende Preisverleihung und die drei FFN-Preisträger.
Die Preisträger des FFN-Awards 2024 setzen sich für ganz verschiedene Tierarten ein. Rinzin Lama schützt den Schneeleoparden an Land, Callie Veelenturf setzt sich für den Schutz von Meeresschildkröten ein und Hana Weaver hilft dem puerto-ricanischen Sperber in der Luft. Während der Verleihungszeremonie zeigten sie uns, warum und wie sie sich für den Schutz bedrohter Arten einsetzen. Hana brachte uns zum Nachdenken über Arten, die vom Aussterben bedroht sind, und zeigt auf, dass es immer eine Chance gibt, sie zu retten. Callie unterstrich, dass man als Einzelner viel bewirken kann und dass es wichtig ist, dass Tiere ihre eigenen Rechte bekommen. Rinzin nahm uns mit in die Bergwelt Nepals, wo es überraschend viel Leben und Optimismus gibt. Ihre Geschichten waren bewegend und inspirierend und geben Hoffnung für die Zukunft der Natur.
[Möchten Sie sich auch von den Geschichten der FFN-Preisträger 2024 inspirieren lassen? Dann schauen Sie sich die Aufzeichnung der Preisverleihung auf dem YouTube-Kanal von Future For Nature an!]
Diesmal standen nicht nur die drei neuen FFN-Preisträger im Rampenlicht. Wir haben während der Preisverleihung auch einen virtuellen Flug um die Welt gemacht, um FFN-Preisträger der vergangenen Jahre zu besuchen. Alle FFN-Preisträger haben ihre wichtige Naturschutzarbeit fortgesetzt, und einige von ihnen gaben uns ein interessantes Update. So erzählte uns Karen Allen (Gewinnerin 2014) von ihrer neuen Stiftung, die junge Naturschützer in Mosambik ausbildet. Alona Prylutska (Gewinnerin 2023) zeigte uns die stetigen Fortschritte bei der Rettung von Fledermäusen in der Ukraine. Thai Van Nguyen (Gewinner 2015) teilte einen bewegenden Moment mit einem jungen Schuppentier, das er in seiner Auffangstation in Vietnam pflegt.
Neben den neuen und alten FFN-Preisträgern sprachen auch Saba Douglas-Hamilton, die Gastgeberin und Vorsitzende des internationalen FFN-Auswahlkomitees, und der diesjährige Ehrengast John D. Liu, Filmemacher, Ökologe und Gründer der Ecosystem Restoration Camps. John lobte die beeindruckenden Leistungen von Callie, Hana und Rinzin und ihren unermüdlichen Einsatz für die Natur. Mit wunderschönen Bildern erinnerte er uns daran, dass alles miteinander verbunden ist und im Gleichgewicht sein muss, und dass wir dafür Sorge tragen müssen.
Im Jahr 2018 wurde Puerto Rico von dem Hurrikan Maria heimgesucht. Ganze Dörfer wurden zerstört und auch die Natur erlitt schwere Schäden. Betroffen war auch der Lebensraum des puerto-ricanischen Sperbers, der in den Caimitillo-Wäldern in den Bergen der Insel lebt. Dieses seltene Tier ist die einzige Raubvogelart auf Puerto Rico, und nach dem Wirbelsturm schienen nur noch 19 Vögel übrig zu sein. Der puerto-ricanische Sperber war vom Aussterben bedroht, die amerikanische Naturschützerin Hana Weaver wollte das jedoch nicht zulassen. Sie setzte sich mit aller Kraft für den Schutz des Raubvogels ein.
Hana zog ohne zu zögern nach Puerto Rico, um bei der Wiederherstellung des puerto-ricanischen Sperberbestandes zu helfen. Sie baute ein kleines Schlafzimmer in eine voll funktionsfähige Brut- und Aufzuchtstation um, um Eier auszubrüten und Junge aufzuziehen. Das bedeutete, dass sie Tag und Nacht arbeitete, um die Eier regelmäßig zu wenden und später die Küken zu füttern.
Bis heute werden die Jungvögel, wenn sie groß genug sind, an einen bestimmten Ort im Wald gebracht, wo sie eine Weile weiterhin mundgerecht gefüttert und überwacht werden. Von dort aus finden sie schließlich ihren Weg zurück in die Bergwälder, wo sie hingehören. Heute, sechs Jahre nach Hanas Start, geht es vielen der freigelassenen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum sehr gut. Unter anderem dank Hanas Bemühungen hat sich die Sperberpopulation inzwischen verdoppelt. Im Laufe der Jahre wuchs sie in ihrer Rolle als Naturschützerin, und nun kann ihr einzigartiges Programm als Modell für den Schutz von Insel-Raubvögeln dienen.
Raubvögel wie der puerto-ricanische Sperber spielen eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem. Durch den Schutz dieses Spitzenprädators mithilfe eines erfolgreichem Zucht- und Wiederansiedlungsprogramms trägt Hana dazu bei, das Ökosystem der Insel Puerto Rico zu erhalten. Obwohl die Naturschutzarbeit in Puerto Rico nicht einfach ist und das Ökosystem vor großen Herausforderungen steht, hat Hana festgestellt, dass das Bewusstsein und der Stolz auf den puerto-ricanischen Sperber heute viel größer sind. Indem sie lokale Feldbiologen ausbildet und um Unterstützung bittet, steigert sie das Fachwissen über Forschung und Naturschutz vor Ort. Sie nutzt die enge Beziehung der lokalen Gemeinschaften zur Natur mit dem Ziel, ein dauerhaftes Schutzprogramm zu schaffen, das von den Menschen vor Ort unterstützt und koordiniert wird.
Der puerto-ricanische Sperber hat noch einen langen Weg vor sich, um sich vollständig zu erholen. Das Preisgeld des FFN-Awards wird es Hana ermöglichen, ihr Sperber-Wiederansiedlungsprogramm zu erweitern und zu konsolidieren. Sie kann damit spezielle Schulungen und wichtige Ausrüstung für ihr Team finanzieren, um wilde Sperberpopulationen aufzuspüren und zu überwachen. Darüber hinaus wird sie weiterhin daran arbeiten, das Bewusstsein der Menschen in der Region zu schärfen, um die Wirkung ihrer Naturschutzarbeit zu erhöhen.
Schneeleoparden spielen in ihren Lebensräumen in den Bergen eine wichtige ökologische Rolle als Spitzenprädator. Daneben hat diese ikonische Raubkatze in Nepal eine große kulturelle Bedeutung für die lokalen Gemeinschaften. Das Tier kommt in vielen Volkserzählungen, Ritualen und Märchen vor.
Die Humla-Region im Nordwesten ist die Heimat des Schneeleoparden in Nepal, dieses Gebiet ist jedoch nicht geschützt. Leider lehnen die meisten Hirten die Anwesenheit der Schneeleoparden in ihrer Region ab, aus Angst vor Angriffen der Raubtiere auf ihr Vieh. Vergeltungsmaßnahmen der Hirten, Wilderei und die Zerstörung der Natur haben starke negative Auswirkungen auf den Schneeleoparden. Glücklicherweise setzt sich Rinzin Lama für den Schutz dieser besonderen Raubkatze in Nepal ein.
Rinzin ist stolzes Mitglied der indigenen Nyinba-Gemeinschaft im nepalesischen Bezirk Humla. Nachdem er 2007 zum ersten Mal wilde Schneeleoparden gesehen hatte, beschloss er, sein Leben dem Studium und dem Schutz dieser geheimnisvollen Tiere zu widmen. Nach Abschluss seiner Ausbildung kehrte Rinzin in seinen Heimatbezirk zurück und gründete die Upper Karnali Landscape Initiative (UKALI).
Mit UKALI organisiert Rinzin verschiedene Aktivitäten zum Schutz des Schneeleoparden und anderer besonderer Arten in Humla. So bieten er und sein Team beispielsweise Schulungen und Kurse an, führen aber auch Patrouillen durch und helfen, Konflikte zwischen Leoparden und Hirten zu lösen. Derzeit ist UKALI in 40 lokalen Gemeinschaften aktiv und hat zwei Naturschutzgruppen für Jugendliche und acht Öko-Clubs in Grundschulen eingerichtet.
Die rauen Bedingungen in den nepalesischen Bergen machen den Naturschutz zu einer großen Herausforderung. Rinzins einheimische Wurzeln helfen ihm, den Mangel an Annehmlichkeiten, die Höhe, die tückischen Wetterbedingungen und die Abgeschiedenheit und Isolation des Gebiets zu überstehen. Seine lokale Verwurzelung hilft ihm auch, die Konflikte der Hirten mit den Herausforderungen der Natur zu verstehen. Durch seine Projekte befähigt er die Menschen vor Ort, ihre wertvollen Erfahrungen und ihr Wissen als Einheimische zu nutzen und gemeinsam ein solides Schutzprogramm zu erstellen. Sein Traum ist es, die lokalen Gemeinschaften selbst entscheiden zu lassen, was mit der Natur und der Landschaft von Humla geschieht.
Wie für viele Menschen aus dem entlegenen Humla war auch für Rinzin der Schneeleopard ein furchterregendes, fast mythisches Wesen, das in den Bergen lebte. Er kannte die Tiere aus Erzählungen, und man sprach mit Furcht über diese Raubkatze. Es hieß, sie besäße übernatürliche Kräfte und bestrafte Menschen, die die „Berggeister“ nicht ehrten. Die Strafe bestand zum Beispiel in einem getöteten Schaf.
Nachdem Rinzin seinen ersten Schneeleoparden in natura gesehen hatte, erkannte er, dass diese Tiere in die Berglandschaft gehören und dort jagen und ihre Jungen aufziehen müssen. Diese Lektion, die Rinzin tief beeindruckt hat, teilt er nun mit allen Bewohnern von Humla. So verändert er langsam das Gefühl der Menschen gegenüber dem Schneeleoparden von Angst in Stolz.
Mit dem Preisgeld des FFN-Awards wird Rinzin seine bestehenden Bemühungen verstärken und seine derzeitige Naturschutzarbeit auf andere Täler in Humla ausweiten. Er wird weiterhin über die Geschichte des Schneeleoparden berichten und sich dafür einsetzen, die Konflikte zwischen ihm und den Menschen zu verringern.
Die Lederschildkröte ist die größte Schildkröte der Welt. An den Küsten, an denen sie ihre Eier ablegen, teilen sich diese beeindruckenden Tiere ihren Lebensraum mit Fischern. Nicht nachhaltige Fischereipraktiken sind eine große Bedrohung für Lederschildkröten, da sie als Beifang in den Netzen landen. In Kombination mit anderen Gefährdungen wie Plastikverschmutzung, Klimawandel und Lebensraumzerstörung sind die Lederschildkröten einem harten Überlebenskampf ausgesetzt. Callie Veelenturf hat deshalb das Leatherback Project gegründet, um die Lederschildkröte und andere Schildkrötenarten zu schützen.
Als Callie der Lederschildkröte zum ersten Mal begegnete und sich der Bedrohung dieser Art bewusst wurde, beschloss sie, sich ganz dem Schutz dieses Reptils zu widmen. Durch wissenschaftliche Forschung, Aufklärung und Schutz durch das Gesetz schützt Callie nicht nur die Lederschildkröte und ihren Lebensraum, sondern auch andere Meeresschildkröten. Sie nutzt die Schildkröte außerdem als Botschafterin für den Schutz ihrer Meeresökosysteme und aller Meeres- und Küstentiere in der Region.
In den letzten Jahren hat Callie wichtige wissenschaftliche Forschungen zur Ökologie der Meeresschildkröten durchgeführt und mehr als 20 neue Niststrände und Seegraswiesen im östlichen Pazifik entdeckt. Außerdem schulte sie mehr als 2.000 Soldaten, um die Umsetzung und Durchsetzung von Umweltschutzgesetzen in Panama zu verbessern. In Zusammenarbeit mit lokalen Fischern und Regierungsbehörden testet und implementiert Callie Technologien zur Reduzierung des Beifangs. So hat sie beispielsweise herausgefunden, dass Netze mit grünem Licht von Schildkröten und Knorpelfischen (wie Haien und Rochen) gemieden werden. Dadurch wird der Beifang dieser oft gefährdeten Arten verhindert. Knochenfische, auf die es die Fischer abgesehen haben, reagieren nicht auf das grüne Licht und schwimmen daher trotzdem ins Netz.
Obwohl der Mensch oft die Ursache für die Bedrohung der Natur ist, glaubt Callie, dass der Mensch auch die Lösung ist. In Callies Augen sind Fischer Pioniere des Naturschutzes und sie arbeitet gerne mit ihnen zusammen. Darüber hinaus nutzt sie die wissenschaftliche Forschung als Katalysator, um die Umweltgesetze zu verbessern und die Einrichtung neuer Naturschutzgebiete zu bewirken. In Panama hat ihre engagierte Arbeit dazu geführt, dass ein neues nationales Gesetz die Rechte von Wildtieren anerkennt, dass die speziellen Rechte von Meeresschildkröten in ein anderes nationales Gesetz aufgenommen wurden und dass derzeit ein neues nationales Schutzgebiet in Erwägung gezogen wird.
Callie ist noch lange nicht müde und wird sich weiterhin für den Schutz der Artenvielfalt in unseren Ozeanen einsetzen. Mit dem Preisgeld des FFN-Awards wird sie ein Fischereinetzwerk auf den Perleninseln, einer Gruppe von 130 Inseln in der Nähe von Panama, aufbauen und Fischer darin schulen, wie sie Schildkröten, die als Beifang in ihren Netzen gelandet sind, sicher wieder freilassen. Außerdem wird sie die Futtergebiete der Lederschildkröten kartieren, um weitere Möglichkeiten zur Reduzierung des Beifangs zu erforschen.
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30 November 2024