Wir unterhälten im Norden von Belize schon seit 28 Jahren ein großes Naturschutzgebiet mit tropischem Wald, Lagunen und Mangroven. In dieser Artikel stellen wir Ihnen wieder ein charakteristisches Tier aus Belize vor: die Blattschneiderameise. Blattschneiderameisen sind faszinierende Insekten – mit einem großen Einfluss auf das Ökosystem!
Für fast 50 Ameisenarten, darunter alle Arten der Blattschneiderameise, sind Schimmelpilze das Hauptnahrungsmittel. Die Blattschneiderameisen, deren Völker meist über eine Million Tiere umfassen, schneiden mit ihren Kiefern Stücke von Pflanzenblättern ab und tragen sie in ihren Bau. Dort kultivieren sie in einem unterirdischen Gängesystem bestimmte Schimmelpilze, wobei fast jede Ameisenart eine eigene, spezifische Pilzart züchtet. Die Ameisen zerkauen das Pflanzenmaterial zu kleinen Kügelchen, die wiederum den Nährboden für die Pilze bilden. Der Schimmelpilz wird geerntet und dient als Nahrung für die Ameisenlarven und für diejenigen Ameisen, die ausschließlich im Bau leben. Die Außenarbeiterinnen, die draußen Blätter schneiden, nehmen dagegen auch frische Pflanzensäfte als Nahrung auf.
Da die winzigen Ameisen in gigantischen Anzahlen auftreten, haben sie einen erheblichen Einfluss auf das umgebende Ökosystem. Ihr Nest kann bis zu acht Meter tief in die Erde reichen und eine Fläche von mehr als fünfzig Quadratmetern einnehmen. Die Ameisen transportieren Blattstücke aus einem Radius von fast einem Kilometer in ihr Nest. Pro Jahr verarbeitet jede Kolonie mehr als sechs Tonnen Blätter! Die bevorzugten Pflanzenarten der Ameisen sind einem beträchtlichen Kahlfraß ausgesetzt. Davon profitieren allerdings andere Pflanzenarten. So erreicht in der Nähe eines Blattschneiderameisennests mehr Licht den Boden, sodass das Wachstum Licht liebender Pflanzen gefördert wird. Darüber hinaus stellen die Ameisenexkremente und die gezüchteten Schimmelpilze zugleich neue Nährstoffe dar, was sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkt. Die kleinen Ameisen, die über „Ameisenautobahnen“ Blattstücke zum Nest transportieren, deren Gewicht das Zwölffache ihres eigenen Körpergewichts ausmachen kann, sind also nicht nur faszinierend (und rührend zu beobachten), sondern auch wichtige Akteure im Ökosystem!
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