Im Jahr 2019 durfte sich der Burgers‘ Zoo über die Geburt eines Zwillingspärchens bei den Maienbären freuen. Diese bedrohte Tierart pflanzt sich in Tierparks nur selten fort. Als die Neuzugänge nach zweieinhalb Monaten groß genug waren, um das Geburtsgehege zu verlassen, begannen wir mit Verhaltensstudien. Einerseits wollten wir selbst einige Fragen klären, andererseits waren wir auch von einem internationalen Team von Bärenschutz-Experten gebeten worden, Untersuchungen durchzuführen.
Die Masterstudentin Isa Spiero von der Radboud Universität Nimwegen führte zehn Wochen lang Verhaltensexperimente mit den jungen Bären durch. Ausgangspunkt ihrer Forschung war die Erkenntnis, dass bei vielen Bärenarten anfangs eine große Unbefangenheit gegenüber Neuem herrscht. Irgendwann zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat tritt jedoch bei einigen Arten ein Wendepunkt ein: Die Jungen haben gelernt, was „normal“ ist und reagieren fortan misstrauischer. Isa Spiero konfrontierte unsere jungen Malaienbären und ihre Mutter nun dreimal pro Woche mit etwas Unbekanntem. Auf den Kletterbaum wurde mehrmals ein neuer Geruch gesprüht, aus einem Lautsprecher ertönten Trompetenklänge oder Seehundlaute. Natürlich wurden auch allerlei neue Objekte in das Gehege gelegt. Die Reaktion der Bären wurde gefilmt und analysiert.
Bei unseren Malaienbären war keine Wende zu einem vorsichtigeren Verhalten zu erkennen. Eine mögliche Erklärung besteht darin, dass diese allesfressende Bärenart im Regenwald davon profitieren könnte, dass sie ihren Forscherdrang und ihre Neugierde niemals ablegt. In jedem Fall waren die jungen Bären von dem interessanten Spielzeug in ihrem Gehege hellauf begeistert. Überraschenderweise zeigten sie, obwohl sie sehr gut riechen können, keinerlei Interesse an den außergewöhnlichen Gerüchen.
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