Der illegale Handel mit Tieren ist ein Milliardengeschäft. Er treibt manche Arten an den Rand des Aussterbens und bedeutet für die individuellen Tiere großes Elend. Der Kampf gegen diesen Handel ist sehr wichtig. Jede Beschlagnahmung noch lebender Tiere führt in der Gesellschaft zu Abscheu vor den Praktiken der Wilderei und des Schmuggels, manchmal allerdings auch zu Erleichterung: „Diese Tiere haben noch einmal Glück gehabt, Gott sei Dank!“ Aber vor dem bekannten Ende eines Märchens, „… und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“, gibt es in der Realität eine Menge zu tun.
Zoos können mit ihrer Ausstattung und dem Know-how über die Unterbringung und Versorgung verschiedenster Tierarten eine wichtige Rolle als Auffangstation für beschlagnahmte Tiere spielen. Schließlich müssen die Behörden die sichergestellten Geckos, Frösche, Korallen oder Papageien irgendwo unterbringen.
Alle Korallen und anderen wirbellosen Meerestiere, wie beispielsweise Große Riesenmuscheln, die in den Niederlanden beschlagnahmt werden, werden zum Burgers’ Ocean gebracht. Hier wird die Art bestimmt, die Tiere werden in der Tierverwaltung registriert und natürlich so gut wie möglich versorgt. Wenn die Beschlagnahmung nach einigen Monaten durch ein Gerichtsurteil rechtskräftig wird, darf der Burgers’ Zoo die Meerestiere an andere öffentliche Aquarien abgeben. In den meisten Fällen möchten wir sie nicht behalten, denn unsere eigenen Korallen gedeihen und vermehren sich so gut, dass das Korallenbecken ohnehin schon recht voll ist. Und was fängt man mit Dutzenden von Riesenmuscheln an? Wir warten also keinesfalls sehnsüchtig auf neue Beschlagnahmungen, um an neue Tiere zu gelangen.
Was die Aufnahme beschlagnahmter Tiere so schwierig macht, ist die Unvorhersehbarkeit: Man weiß nie, wann welche Tiere Hilfe brauchen und wie viele es sein werden. Das gilt für die Unterbringung geschmuggelter Tiere ebenso wie für Tiere, die in freier Wildbahn zu Schaden kommen, und zwar auf der ganzen Welt. Vor einigen Wochen erreichte uns über das Naturschutzprojekt Save Vietnam's Wildlife (das von Burgers’ Zoo Conservation unterstützt wird) die Nachricht von einer besonders großen Beschlagnahmung: Ganze 1.800 Tiere landeten auf einen Schlag in den beiden vietnamesischen Auffangzentren. Neben einigen Vögeln waren es hauptsächlich Reptilien wie Schlangen, Warane und Schildkröten. Kaum jemandem dürfte es schwerfallen, sich die immense logistische Herausforderung vorzustellen, die mit der Aufnahme so vieler Tiere verbunden ist. Aus Boxen, Transportkisten und Käfigen müssen sie in geeignete Gehege umgesiedelt werden. Sehr schnell gilt es herauszufinden, welche Bedürfnisse die einzelnen Arten in Bezug auf Unterbringung und Nahrung haben. Wie bringt man die zusätzlichen Arbeitskräfte auf, die sich täglich um so viele zusätzliche Tiere kümmern? Und wie gelingt die Weiterbildung der Tierpfleger, die sich plötzlich nicht mehr um Vögel oder Schuppentiere kümmern müssen, sondern zum Beispiel um Giftschlangen? Apropos Schuppentiere: Sie sind die am meisten geschmuggelten Tiere weltweit. Leider landen auch sie sehr regelmäßig als konfiszierte Schmuggelware bei Save Vietnam's Wildlife. Allerdings handelt es sich dabei im Durchschnitt „nur“ um eine Handvoll Tiere pro Woche.
Glücklicherweise können Tiere, die noch in ihren Herkunftsländern beschlagnahmt werden, relativ häufig wieder in die Freiheit entlassen werden. Vorausgesetzt ihr körperlicher Zustand lässt dies zu und der Lebensraum ist für sie noch geeignet und sicher. Ist das nicht der Fall, müssen Wildtiere nach einer Beschlagnahmung dauerhaft in der Auffangstation versorgt werden. Und das oft für viele Jahre beziehungsweise im Falle von Papageien oder Kapuzineräffchen sogar für mehrere Jahrzehnte.
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