Die Sphinx kommt als mythologische Figur in vielen Kulturen vor – bei den Ägyptern ebenso wie bei den Griechen, Assyrern, Indern und Babyloniern. Auch in Ländern wie Thailand und Sri Lanka trifft man auf Sphinx-Statuen. In Ägypten wird die Sphinx meist mit dem Körper eines Löwen und dem Kopf eines Mannes dargestellt. Daneben gibt hier es auch Sphingen mit einem Widderkopf, die die Götter Amun und Chnum verkörpern. Bei den Griechen dagegen ist eine Sphinx oft ein Mischwesen aus einer Frau und einem Adler. Eine griechische Sphinx kann auch den Hinterleib eines Löwen und den – goldgelb gefärbten – Oberkörper einer Frau haben. In jedem Fall ist jedoch die Sphinx in der griechischen Mythologie weiblich und meist geflügelt. Auch indische Sphinx-Figuren sind Mischwesen. Ihr indischer Name lautet „purushamriga“, was „Mensch-Tier“ bedeutet.
Wir haben uns für die ägyptische Sphinx als Fabelwesen für unseren Zoo entschieden, aber in diesem Text möchten wir auch die Sphingen aus anderen Kulturen vorstellen. In der ägyptischen Kultur ist die Sphinx ein Wächter, der nicht nur Acht geben, sondern auch Feinde abschrecken soll. Hier verkörpert die Sphinx den Gott Horus, die Sonne oder den Pharao selbst. Im alten Ägypten trägt die Sphinx den Namen „Harmachis“, was sie mit Horus in Verbindung bringt.
Die Große Sphinx von Gizeh ist weltberühmt. Sie wurde im 26. Jahrhundert vor Christus an Ort und Stelle aus einem Felsen gehauen. Die Statue ist gut 70 Meter lang und 20 Meter hoch und stellt einen liegenden Löwen mit dem Kopf des Pharaos Chephren dar, vor dessen Pyramide sie Wache hält.
Einst hatte sich Thutmosis nach einem anstrengenden Jagdausflug in den kühlen Schatten zwischen den Vorderbeinen der Sphinx gesetzt. Als er dort einschlief, erschien ihm Chephren im Traum und befahl ihm, den Wüstensand zu entfernen, der die Sphinx im Laufe der Jahrhunderte fast völlig bedeckt hatte. Wenn Thutmosis diesen Befehl befolgen würde, sollte er den ägyptischen Thron als Belohnung erhalten. Die Prophezeiung ging in Erfüllung und Thutmosis wurde ein mächtiger Pharao.
Eine Geschichte, die sich hartnäckig hält, besagt, dass Napoleon daran schuld sei, dass die Große Sphinx von Gizeh keine Nase mehr hat: Der französische General soll seinen Soldaten den Befehl gegeben haben, ihre Kanonen auf die Sphinx zu richten und ihr die Nase wegzuschießen. Ältere Quellen beweisen jedoch, dass die Große Sphinx ihre Nase schon früher verloren hatte.
Unter den Gelehrten ist viel darüber diskutiert worden, ob die ursprüngliche Große Sphinx von Gizeh einen Bart hatte oder nicht. Die heute gängigste Theorie lautet, dass der Bart im Nachhinein – im Auftrag eines ägyptischen Pharaos – angebracht wurde und im ursprünglichen Entwurf nicht vorhanden war.
Die griechische Sphinx unterscheidet sich in vielen Aspekten von der ägyptischen. In Ägypten ist die Sphinx männlich und das Symbol der unsterblichen Macht der Könige. Die griechische Sphinx hingegen ist weiblich, grausam und blutrünstig. Das illustriert auch der Name selbst: Das griechische Wort „Sphinx“ oder „Strinx“ bedeutet „Würgerin“.
Die griechische Sphinx aus dem Ödipus-Mythos lauerte vor den Toren der Stadt Theben vorbeikommenden Menschen auf und stellte ihnen ein Rätsel. Wenn sie die Antwort nicht wussten, wurden sie von ihr getötet und oft sogar gefressen. Als es Ödipus gelang, das Rätsel zu lösen, stürzte sich die Sphinx vor Wut in eine Felsspalte und so befreite Ödipus Theben von diesem Ungeheuer.
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